Rückgabe Geraubter Kunst & Artefakte

Restitution of Looted Artefacts
AfricAvenir has for a long time denounced the attitude of European museums with regard to their implicit or explicit continued refusal to restitute mostly looted artefacts to their legitimate owners. Despite the existence of international frameworks and recommendations by the UN system that clearly formulates a moral obligation of the illegitimate holders of these artefacts to actively engage processes of restitution, the arrogance, eurocentrism and paternalism of European museums is beyond belief. Even in cases as clear as the Benin Bronzes or the Bele Bele Tangué do the self-appointed "global museums" find ways to defend the undefendable and hereby set examples of misbehaviour which will one day turn against them and just tend to radicalise groups and their justified claims. Therefore, AfricAvenir is strongly supporting all efforts waged by all different groups and initiatives to pressure German and European museums to finally behave progressively and in favour of reconciliation and reparations.

Zimbabwean President Robert Mugabe delivers a speech during a ceremony in Harare, 10.08.2015
Zimbabwe presses for repatriation of...
Interview: "Mein Weg ist der Weg der Versöhnung", Prince Kum'a Ndumbe III. bei AfrotakTV
Interview von Prince Kum'a Ndumbe III. auf AFROTAK TV cyberNomads. Im Rahmen der Debatten um den Wideraufbau des Stadtschlosses und der Errichtung des Humboldtforum spricht Prince Kum'a Ndumbe III. über die Geschichte seines Großvaters Lock Priso, dessen Widerstand gegen die deutschen Kolonialisten, den Raub des Tangué (Königsinsignien seiner Familie) und dem beschwerlichen Weg zu Aus- und Versöhnung.

"Aus Kriegsbeute wird Schenkung" - Interview von München Postkolonial (muc) mit Prinz Kum'a Ndumbe III. im hinterland Magazinazin
Die koloniale Vergangenheit ist nicht einfach passé, sondern prägt unseren Alltag, unser Denken und unseren Blick auf die Welt bis heute. Auch sind ganz konkrete Spuren des Kolonialismus in der Stadt München zu finden. Hierzu zählt das Tangue, eine 1884 geraubte Königsinsignie, die im Völkerkundemuseum ausgestellt ist und den Opfern und ihren Nachkommen vorenthalten wird. Der Gruppe [muc] ist es gelungen, den Erben des Besitzers, Prinz Kum’a Ndumbe III., aufzuspüren und zu einem Interview zu bewegen.

»Not make us plenty trouble!« Warum hängt der Tangue aus Kamerun im Münchner Völkerkundemuseum?
Deutsche Völkerkundemuseen geben sich heute gerne aufgeklärt. Mit Rassenkunde, Exotismus und kolonialem Denken früherer Zeiten habe man nichts mehr zu tun, man habe sich damit kritisch auseinandergesetzt und stelle ein historisches Gedächtnis dar. Im Widerspruch zu dieser verbreiteten Selbsteinschätzung geben sich die Museen sehr reserviert, wenn es um die Rückgabe von Ausstellungsstücken geht, die von (deutschen) Kolonialisten in Afrika geraubt wurden. Idealtypisch zeigt das der Fall des Tangue im Münchner Völkerkundemuseum. Die Geschichte des Tangue ist aber auch aus einem weiteren Grund bedeutsam: An seinem Beispiel lassen sich einige Funktionsweisen europäischer Kolonialisierung studieren. Deutlich wird dabei unter anderem, dass die Kolonialisten keineswegs »unentdeckte« Landstriche vorfanden, sondern ausdifferenzierte Gesellschaften und intensive innerafrikanische Handelsbeziehungen.
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