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9. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt

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Info   Treffpunkt: 11:00 Uhr

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Aufruf zum 9. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von
Versklavung, Menschenhandel, Kolonialismus und rassistischer Gewalt.

Das Komitee für ein afrikanisches Denkmal in Berlin (KADIB) veranstaltet
am 28.02.2015
in Berlin den 9. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer
von Versklavung, Kolonialismus und rassistischer Gewalt. Dieser
Gedenkmarsch wurde ins Leben gerufen, um der Forderung nach Anerkennung
der Verbrechen gegen Schwarze Menschen und Menschen afrikanischer
Herkunft Nachdruck zu verleihen.

Als Datum für diesen jährlichen Gedenktag haben wir den letzten Samstag
im Februar (Ende der Berliner Afrika-Konferenz von 15. Nov. 1884 - 26.
Feb. 1885) ausgewählt, auf der Afrika vor 130 Jahren unter den
europäischen Kolonialmächten willkürlich aufgeteilt wurde. Völkermorde,
Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Zwangsarbeit, kulturelle Genozide,
politische und ökonomische Ausbeutung und Unterdrückung sind die
verheerenden Folgen des Kolonialismus. Mehr als 30 Millionen Afrikaner
wurden Opfer von Versklavung und kolonialer Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.

Die von Deutschland an den Herero und Nama begangenen Völkermorde in
Namibia und die Kriegsverbrechen in Tansania (Maji-Maji-Krieg) warten
immer noch auf offizielle Anerkennung. Hunderttausende Menschen
afrikanischer Herkunft sind auf Seiten der Alliierten für die Befreiung
Deutschlands vom Naziregime gefallen. Schwarze Deutsche wurden von den
Nazis zwangssterilisiert oder in den Konzentrationslagern ermordet.

Trotz internationaler Verpflichtungen (UN-Erklärung von Durban 2001)
gibt es in Berlin jedoch immer noch keine Gedenkstätte für die
afrikanischen Opfer von Versklavung, Kolonisierung und Naziverbrechen
und es sind bis heute nur wenige Schritte zur Aufarbeitung der deutschen
Kolonialgeschichte unternommen worden.

So tragen zahlreiche Straßen noch immer die Namen von
Kolonialverbrechern und den Profiteuren der Versklavung. So hält Berlin
gegen den erklärten Willen der afrikanischen Community bis heute an der
rassistischen Bezeichnung der „M-Straße“ fest, die auf den Brandenburger
Handel mit Versklavten zurückgeht. So will die Bundesregierung 2019 das
Humboldt-Forum im Berliner Schloss eröffnen, in dem die wertvollsten
Kulturschätze, die sich die deutschen Kolonialherrscher angeeignet
haben, präsentiert werden sollen. So verweigert Deutschland bis heute
die Rückgabe Tausender menschlicher Gebeine, die während der
Kolonialzeit in Afrika und anderen Teilen der Welt für rassistische
Forschungen geraubt wurden.

Seit dem ersten Marsch 2006 haben sich jedes Jahr mehr Menschen an
unserem Gedenkmarsch beteiligt - im letzten Jahr waren mehrere Hundert
dabei. Wir rufen Euch auf, auch 2015 gemeinsam mit uns auf die Straße zu
gehen und unsere Forderung nach einem zentralen Denkmal zu unterstützen:
Die Opfer von Versklavung, Kolonialismus und rassistischer Gewalt dürfen
nicht vergessen sein!

Gedenkmarsch: 28.02.2015 , Treffpunkt: 11:00 Uhr, Wilhelmstr. 92 , 10117
Berlin

Marschstrecke: Kranzniederlegung an der Gedenktafel der Aufteilung
Afrikas an der Wilhelmstr. 92 - M-Straße - Auswärtiges Amt – Lustgarten
vor dem Humboldt-Forum

Wenn Sie die Arbeit vom Komitee für ein afrikanisches Denkmal in Berlin
unterstützen möchten, können Sie gern Ihre Spenden auf folgendes Konto
überweisen: Kontoinhaber:
Afrika-Rat, Konto Nr. 702242, BLZ 210 602 37, Evangelische
Darlehensgenossenschaft, Kennwort: Denkmal

Mitveranstalter: Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland
(Afrika-Rat - Dachverband afrikanischer Vereine und Initiativen Berlin
Brandenburg, Afrikanischer
Dachverband Norddeutschland - ADV-Nord, Afrikarat Norddeutschland,
Arbeitskreis Panafrikanismus München, Afrikabund Hamburg, Pan-African
Women Liberation &
Empowerment Organisation - PAWLO Germany e.V., Global Afrikan Congress)
Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund), The voice
refugees, Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, AFROTAK TV cyberNomads,
Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag BER, Berlin Postkolonial,
AfricAvenir International, Black Nation Germany und Joliba.

Mit freundlicher Unterstützung der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und
Wissenschaft, Landesverband Berlin)

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