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Berlin Premiere: Bound – Africans vs. African-Americans (OmdtU) in Anwesenheit der Regisseurin Peres Owino

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Info   Tickets: 6€; U6-Rehberge

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Der preisgekrönte Dokumentarfilm der kenianischen Filmemacherin Peres Owino widmet sich dem schwierigen und selten thematisierten Verhältnis zwischen Afroamerikanern und in den USA lebenden Afrikanern. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen und beiderseits herrschender Vorurteile, schlägt der Film einen Bogen vom Kolonialismus in Afrika über die Geschichte der Sklaverei in Nordamerika und dem Civil Rights Movement bis hin zur gegenwärtigen Situation beider Bevölkerungsgruppen in den USA. Mit poetisch-szenischen aber auch konfrontativen Mitteln bahnt der Film einen Weg hin zu Verständnis und Versöhnung.

Experteninterviews ergänzen den notwendigen Kontext zur afroamerikanischen Geschichte und Kultur. So kontextualisiert Dr. Maulana Karenge (Gründer von Kwanzaa) die Black Consciusness Bewegung, Dr. Joy DeGry, Autorin des Buches „Traumatic Slave Syndrome“ erklärt einige Verhaltensaspekte von Afroamerikanern und Dr. Joseph Bailey legt die Psychologie der Sklaverei dar.

Im Anschluss an die Filmvorführung finde eine von Prof. Maureen Maisha Eggers moderierte Diskussion mit der Regisseurin Peres Owino statt.

Mit der freundlichen Unterstützung von Brot für die Welt/EED, Katholischer Fonds, Aktion Afrika des Auswärtigen Amts.

In Kooperation mit FilmInitiativ Köln, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) und Adefra.

Medienpartner: Africiné, Zentrum Moderner Orient, Club der Freunde von RFI, Berlin Poche, Exberliner, multicult.fm, Art Labour Archives, Planète Métis, Contemporary &, Terre des Femmes Stiftung.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=oshAs5ZKjsQ

Pressestimmen

"Der Must-See Film des Jahres 2015" Huffington Post (Ernest Owens)

"Der fesselnde, bedeutungsvolle und einfühlsame Film der Regisseurin Peres Owino wird Anlass für Diskussionen geben und ein Auslöser für Wandel in der afrikanischen Diaspora sein. Es ist jedoch die beispielhafte Untersuchung der kulturellen Beziehungen, die uns allen dabei hilft, zu reflektieren, welche Bedeutung die Überprüfung von rassistischen, politischen und geographischen Vorurteilen, die wir alle ins uns tragen, hat. Montreel-X (Brice Smither)

„Mein Lieblingsdokumentarfilm des SIFF (Seattle International Film Festivals) 2014 (und der diesjährige Gewinner des Lena Sharpe Preis des Seattle International Film Festivals) [war der Film "Bound], in dem sich die Regisseurin Peres Owino einer wichtigen und aufschlussreichen Thematik mit einer persönlichen Note nähert, ein wesentliches Merkmal dieses Films. Der Film zeigt in einem scheinbar engen Thema viel Allgemeingültigkeit auf." The Sunbreak

"Dieser bahnbrechende Film hilft bei der Überwindung dieser Dichotomie indem er zeigt, was passiert, wenn Individuen sich zusammensetzten und eine ehrliche (und schockierend anständige) Diskussion haben. Nicht alle der angeschnitten Themen sind politisch korrekt, aber gerade diese Aufrichtigkeit verleiht dem Film einen authentischen Dialog darüber, was Schwarze Menschen der Diaspora denken und wie wir dahin gekommen sind. Dennoch ergründet der Film Wege, die wahrscheinlich die einzige Möglichkeit darstellen, wie wir uns selbst und einander verstehen können." Huffington Post (Ernest Owen)

Preise

  • Gewinner – Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm beim Los Angeles Pan African Film Festival
  • Gewinner – Frauen im Film – Lena Sharpe Preis des Seattle International Film Festivals
  • Gewinner - Bester Film einer Regisseurin of Color des African Diaspora Int'l Film Festivals
  • Nominiert - 2015 AMAA (Africa Movie Academy Awards) für den besten Diasporadokumentationsfilm
  • #BOUNDAvAA wurde auf über einem Dutzend Filmfestival in den USA, Kanada, Europa und Universitäten darunter auch der Universität Harvard gezeigt

Intention der Regisseurin
"Als ich nach Amerika kam, war es mein größter Wunsch, jedem Afroamerikaner, den ich traf, ein Stück Afrika zu geben. Damit meine ich meine Liebe und mein Verständnis des Kontinents, denn ich fühlte, dass sie durch den Versklavungsprozess dieser Erfahrung beraubt wurden. Ich kam mit der Vorstellung nach Amerika, dass Afroamerikaner mir mit Offenheit begegnen würden. Deswegen war ich recht schockiert als der erste Afroamerikaner, den ich traf, mir sagte: „Ich bin kein Afrikaner, ich bin aus Chapel Hill, North Carolina und ihr habt uns verkauft.“ Dadurch war ich in einer Situation, wo ich die Wahl hatte, mich entweder zurückzuziehen oder aktiv zu werden. Ich beschloss aktiv zu werden und zusammen mit Jerome Morris III fand ich einen Weg, um afrikanische und afroamerikanische Studenten unserer Universität zusammenzubringen. Rückblickend musste es geschehen, da es nur etwa 50 Schwarze Student/innen auf dem gesamten Campus gab.

Dann zog ich nach Los Angeles und vergaß all die großartige Arbeit, die wir in Wisconsin geleistet hatten und fand mich zum einen in der Situation wieder, wo Afroamerikaner zu „den Anderen“ wurden, ich ihnen aber auf der anderen Seite in Los Angeles mehr ausgesetzt war als in Wisconsin. Ich war zufrieden und selbstgefällig geworden, wenn Menschen in meinem Umfeld Afroamerikaner niedermachten. Um es noch klarer auszudrücken, ich lebte in einer afroamerikanischen Nachbarschaft und ich brauchte fast drei Jahre, um mit irgendeinem meiner Nachbarn, die alle Afroamerikaner sind, zu sprechen.

Allerdings bemerkte ich dies erst als ich in Minnesota Familie besuchte, die alle Afrikaner sind, und eine Diskussion über die „Situation von Afroamerikanern“ ausbrach. Ich ertappte mich dabei, wie ich eine Position einnahm, die ich vor zehn Jahren noch nicht vertreten hätte. Dieses Erlebnis hat mich wachgerüttelt. Irgendwo auf dem Weg hatte ich eine Richtung eingeschlagen, die ich nicht mochte, und ich wusste, ich muss meinen Weg zurück finden.

Das amüsante daran ist, dass ich mich durch die Wiederentdeckung meiner Beziehung zu Afroamerikanern selbst wieder finde und beginne Afrika und meine afrikanische Identität in einem ganz neuen Licht zu sehen. Die Lehre, die ich nach vier Jahren harter Arbeit gezogen habe, ist, dass wir jeweils die andere Seite der Geschichte des anderen sind. Wir alle tragen nur eine Hälfte unserer Geschichte mit uns und wir müssen mit den Menschen auf der gegenüberliegenden Seite dieser Geschichte sprechen, um die Geschichte in ihrer Ganzheit erfassen zu können. Dies ist der Punkt, wo der Versöhnungsprozess lebt."

Peres Owino
Peres Owino, in Kenia geboren, arbeitet in den USA als vielfach ausgezeichnete Schauspielerin, Tänzerin, Theater- und Drehbuchautorin. Als Schauspielerin übernahm sie Hauptrollen in ca. zwei Dutzend Stücken, u.a. auch drei der begehrtesten Theaterrollen: “Hamlet”, “Lysistrata” und “Lady MacBeth”. Gemeinsam mit Sharon Brathwaite wurde Owino 2015 für ihr Drehbuch “Seasons of Love” mit dem NAACP Nominee for Outstanding Writing of a Television Movie ausgezeichnet. Mit dem bereits mehrfach prämierten Dokumentarfilm „Bound – Africans vs. African-Americans“ legte sie 2014 ihr Debüt als Filmregisseurin vor. Owino betreibt den Blog kenyangirlonanamericansafari.blogspot.com/ und hat kürzlich den Roman “On the Verge“ veröffentlicht.

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