Key Note von Francis Kpatindé: Ist die burkinische Revolution exportierbar?
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Rosa-Luxemburg-Platz 10178 Berlin |
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Es ist jetzt ein Jahr her, dass einer der „Baobabs“ der afrikanischen Politik von einem Volksaufstand riesigen Ausmaßes entwurzelt wurde. Seit 1987 an der Macht, musste Burkinas Präsident Blaise Compaoré sein Heil in der Flucht in die Elfenbeinküste suchen, nachdem er Burkina Faso fast drei Jahrzehnte lang mit eiserner Hand regiert hatte.
Wie erklärt sich der so armselige Abgang eines Mannes, der mit Pauken und Trompeten in die Geschichte eingegangen war, als er am 15. Oktober 1987 den Hauptmann Thomas Sankara ermorden ließ? Wie erklärt es sich, dass die städtische Jugend, angeführt von Rappern und Rastas, das erreicht hat, woran Politiker und Militärs bis dahin scheiterten?
Welche Rolle haben die Nachbarn Burkina Fasos in diesem Epilog gespielt, und welche die USA und vor allem Frankreich, dem Blaise Compaoré bis zu seinem Sturz ein treuer, wenn nicht sogar pflichteifriger Diener war?
Ist die burkinische „Oktoberrevolution“ nur eine nationale Angelegenheit? Oder ist sie im Gegenteil der Vorbote für eine Zukunft, in der die letzten Diktatoren, per Dominoeffekt, klein beigeben werden?
Francis Kpatindé, 1955 in Benin geboren, wurde 1986 von der Zeitschrift Jeune Afrique als politischer Korrespondent angeheuert und berichtete über alle wichtigen politischen Ereignisse der vergangenen 30 Jahre in Afrika. Zwischenzeitlich diente er bei den Vereinten Nationen, zunächst in Haiti 1993, dann in Südafrika, wo er die ersten demokratischen Wahlen 1994 beobachtete. Zwischen 1995 und 1997 wurde er vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen zum Sprecher für die Region Afrika ernannt bevor er 1997 zu einem der Chefredakteure von Jeune Afrique wurde und bis 2005 blieb. Seither arbeitet er wieder als freier Journalist und UN-Berater, und unterrichtet in Science-Po Paris.
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Das Symposium ist Teil des neuen AfricAvenir Projekts "Unsere Zahl ist unsere Stärke" - Junge Demokratiebewegungen in Afrika, Oktober 2015 – Dezember 2016, und wird in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz durchgeführt.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit bei der Berliner Senatsverwaltung, Brot für die Welt, Engagement Global im Auftrag des BMZ.
Das Konzert von Smockey & Sams'K Le Jah wird unterstützt durch das Auswärtige Amt und das Kulturreferat der LH München. (Karten jetzt bestellen!)
Partner: Arbeitskreis Panafrikanismus München, Stoffwechsel e.V., Afrique-Europe-Interact, Vereinigung der in NRW lebenden Burkinabè, AfriCologne e.V., Panafrikanität Afrikanische Diaspora in Europa (PADE), FilmInitiativ Köln e.V.
Medienpartner: WDR - Funkhaus Europa, Deutsche Welle, Berlin Postkolonial, Humboldt Universität, Club der Freunde von RFI, Piranha Arts AG, Afrikamera, AfroHeat, Rap2soul.de - Black Music Portal, Peli One FM, Faluma.com, AHOI, Zentrum Moderner Orient