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3. Podium: Regionale Perspektiven: Den Kampf um Freiheit und den Wunsch nach Stabilität in Einklang bringen

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Die nordafrikanischen Aufstände haben das politische Bewusstsein vieler Menschen in der Region fundamental verändert. Politische Kräfte, die bis Anfang 2011 vor allem im Untergrund aktiv waren, kamen (erneut) an die Macht und hatten neue Zuhörer*innen. Unter ihnen religiöse Kräfte, die derzeit, vor dem Hintergrund der Kriegs gegen den Terror, hart attackiert werden. Im Hinblick auf die Kriege in Syrien und Libyen suchen die meisten Gesellschaften in der Region politische und ökonomische Stabilität. Derweil benutzen Regierungen diese Sehnsüchte nach Sicherheit auf eine manipulative Art und Weise, um ihre starke Hand gegenüber dem Recht auf politische Meinungsfreiheit zu legitimieren.

Wie sollten Aktivist*innen mit dieser berechtigten Sehnsucht nach Sicherheit und Stabilität auf der einen Seite und der Instrumentalisierung von Ängsten vor dschihadistischen Anschlägen durch die Regimes umgehen? Welche Positionen haben politische Aktivist*innen gegenüber Akteuren des moderaten politischen Islams in den betreffenden Ländern? Wie kann ein demokratischer Prozess stattfinden, wenn diese Akteure von der Partizipation ausgeschlossen werden, obwohl sie eine große Wählerschaft haben? Wie sehen sie die aktuellen Beispiele in Ägypten und Tunesien und die Polarisierung von säkularen und islamischen Kräften? Würden sie lieber religiöse Akteure ausschließen – und damit ein Zugeständnis an die Demokratie machen? Soll man Islamist*innen in das politische System einschließen, obwohl das zu Einschränkungen in den Rechten von Frauen und LGBTQI führen könnte?

Diese und andere Fragen wollen wir mit der ägyptischen Filmmacherin Jihan El-Tahri, dem libyschen Journalisten Salah Zater, der algerischen Politaktivistin Amira Bouraoui und dem tunesischen Universitätsprofessor für Politikwissenschaften Mohamed-Chérif Ferjani (angefragt) diskutieren.

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