Veranstaltungsreihe: Be aware! Sensibilisierung & Empowerment in interkulturellen Begegnungen
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Event information
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Die Zahl der fremdenfeindlichen und rassistischen Vorfälle hat sich in zwei Jahren vervielfacht: Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, Angriffe auf Flüchtlinge, Pegida… Die Erfolge der AfD und die populistischen Statements aus anderen Parteien machen zudem deutlich, dass ein Rassismus „im bürgerlichen Gewand“ in der Mitte der Gesellschaft verankert und salonfähig geworden ist.
Äußert sich im Kontext der sog. „Flüchtlingskrise“ eine neue Dimension von Rassismus in Deutschland? Wie hat sich Rassismus in Deutschland nach 1990 entwickelt und wie passen die aktuellen Phänomene des Rassismus in diese Entwicklung? Welche Organisations- & Aktionsformen und Themen werden genutzt und wie reagieren Politiker_innen auf die Herausforderung des Rassismus?
Das Tagesseminar richtet sich an Einsteiger_innen und vermittelt Grundlagenwissen zu verschiedenen Erscheinungsformen des Rassismus in Deutschland; der Schwerpunkt liegt auf den Entwicklungen nach 1990. Wo es für das Verständnis von (Dis-)Kontinuitäten in der Entwicklung von Rassismus notwendig ist, wird jedoch auch Bezug auf die Geschichte(n) des Rassismus in der BRD und der DDR genommen.
Die großen Lügen in der Migrations- und Flüchtlingsdebatte
Fr. 16.12.2016 (09:30 – 17:30h)
In die aktuelle Flüchtlingsdebatte mischen sich immer wieder falsche Behauptungen, Verkürzungen und Verzerrungen, die regelmäßig Stereotype über „die Ausländer“ bedienen. Folgende Sätze hat wahrscheinlich jede_r schon einmal gehört: „Das sind doch alles nur Wirtschaftsflüchtlinge.“ „Balkanländer sind sichere Herkunftsländer“, „Der deutsche Staat sorgt besser für die Flüchtlinge als für uns.“ …
In diesem Tagesseminar geht es darum, aufzuzeigen, welche falschen und halb-wahren Statements in der Öffentlichkeit gestreut werden und wie diese argumentativ entkräftet werden können.
Flüchtlingsselbstorganisation und Proteste: Geschichte, Kontinuitäten und Perspektiven
Sa. 28.01.2017 (09:30 – 17:30h)
Mit dieser Veranstaltung wollen wir einen Einblick in die Geschichte der Flüchtlingsproteste seit den 90er Jahren bis zum Flüchtlingsmarsch und den Protesten am Berliner Oranienplatz geben. Wir werden auf die Ziele und Forderungen aber auch die Wirkungen der Flüchtlingsbewegungen eingehen. Zudem wollen wir die Schwierigkeiten und Chancen in der transkulturellen politischen Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Flucht/Migrationshintergrund beleuchten und uns letztlich auch die Frage stellen, wie die Perspektiven für Flüchtlings- und Solidaritätsbewegungen in Zeiten der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zwischen Pegida, realer Flüchtlingsabwehrpolitik und Willkommenskultur aussehen.
Die Kehrseiten des Wohlstands – was hat unser Lebensstil mit Flucht und Migration zu tun?
Sa. 11.02.2017 (09:30 – 17:30h)
In der öffentlichen Diskussion um Flüchtlinge wird selten thematisiert, dass die reichen Industrienationen – seit dem Kolonialismus – die Grundlagen für Flucht und Migration auch selbst schaffen: Konsumverhalten, Rüstungsexporte, diskriminierende Welthandelsstrukturen etc. Im Seminar wird es um eine Analyse der Verantwortlichkeiten (historisch & aktuell) gehen und darüber hinaus auch um unsere Handlungsmöglichkeiten für eine gerechtere Welt.
Kolonialismus – Erinnerungskulturen im Nord-Süd-Vergleich
Sa. 25.02.2017 (10:00 – 18:00h)
Nach wie vor gehört Deutschlands Kolonialgeschichte zu den häufig verdrängten Kapiteln seiner Geschichte. Im Seminar wollen wir den historischen Spuren des Kolonialismus in der Stadt folgen und dabei auch aktuelle (erinnerungs)politische Kontroversen beleuchten.
Im zweiten Teil werden wir die Perspektive wechseln und beleuchten, wie z.B. in Afrika an den Kolonialismus erinnert wird? Wie beeinflusst die Kolonialgeschichte Politik und Gesellschaft in den ehemaligen Kolonien? Und wie können wir - ohne Paternalismus - im globalen Norden Verantwortung für unsere Geschichte übernehmen?
Das Seminar beginnt mit einer Stadtführung. Treffpunkt bitte der Webseite entnehmen!
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Be aware! Sensibilisierung und Empowerment in interkulturellen Begegnungen“
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