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Fluchtursache: Kapitalismus

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Film & Gespräch im Nachbarschaftshaus Urbanstraße: „Die Piroge“ -  Ein Film von Moussa Touré

"Wenn Reichtum aus Afrika gestohlen wird, müssen die Menschen auch das Recht haben, ihm nach Europa zu folgen“ (Dr. Boniface Mabanza Bamba, 17.02.2019) 

Gefischt wird im Senegal seit vielen Generationen. Die traditionellen Pirogen fischen vor allem für den lokalen Bedarf an den Küsten. Doch was ist, wenn diese Boote nicht mehr für den Fischfang genutzt werden können, weil die Überfischung u.a. durch EU-Megatrawler den Familien die Lebensgrundlage entzieht?

In dem preisgekrönten, senegalesischen Film „Die Piroge“ (2012) von Moussa Touré  finden wir Antworten. An einem Küstenort nahe Dakar wollen am Rande eines Ringwettstreits Drahtzieher einer Schleppergruppe einen Bootsführer für die bevorstehende
Überfahrt  auf einer einfachen Piroge zu den kanarischen Inseln anheuern. Die Schlepper um Lansana setzen auf den Kapitän Baye  Laye, der um die Gefahren einer Überfahrt auf dem Atlantik weiß und daher anfangs noch zögert. Doch verschiedene Gründe treiben ihn zur Entscheidung, die Verantwortung für das Leben von 30 Männern, darunter auch sein Bruder Abou und sein bester Freunde Kaba und Nafy, die einzige Frau an Bord, zu übernehmen. Als Kapitän soll er nun auf einer Piroge diese Menschen nach Europa in eine bessere Zukunft führen. (Doch was für den einen, als angehender Musiker der Weg ins Paradies zu sein scheint, ist für den anderen ganz nüchtern der Weg zu den Obst- und  Gemüsefeldern Spaniens, wo er Geld verdienen will – wohlwissend, dass es sich hierbei nicht um ein Paradies handelt.)
In eindrucksvollen, berührenden Bildern erzählt Touré über die Beweggründe der Menschen, von ihren Hoffnungen, aber auch Ängsten, ohne den Blick für die globalen Ursachen von Flucht und deren Auswirkungen zu verlieren.
Anschließend sprechen wir mit den panafrikanischen Aktivisten Mohamed Tanko und Dr. Jean-Paul Rwasamanzi  über die Ursachen und Auswirkungen einer neokolonialen, kapitalistischen Ausbeutung afrikanischer Länder durch europäische Konzerne und Politik.


Übersetzerin: Marianne Ballé Moudoumbou

Eine Veranstaltung von Africavenir International e.V. im Rahmen des Projekts "Angekommen in Berlin und nun?- Flucht und Migration aus afrikanischen Perspektive" ,gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Stiftung DO. In Kooperation mit Amnesty gegen Rassismus. Unterstützt wird sie im Rahmen der Reihe „Nachbarschaft im Dialog“ vom Nachbarschaftshaus Urbanstraße

Veranstaltungsort:
Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V., Urbanstraße 21, 10961 Berlin (rollstuhlgerecht)
Der Eintritt ist frei. Die Plätze sind limitiert.
Eine Übersetzung mit Flüsteranlage Englisch – Deutsch wird angeboten.

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