Centennaire ANC

Conference: From Liberation Movement to Governing Party - 100 Years African National Congress, 21.01.2012, 10-17h00
In 2012, the African National Congress - Africa's oldest political organisation - will turn 100 years old. Political protest, exile, armed struggle shaped the activities of the ANC against the racist Apartheid system for more tha 80 years. Since 1994 the ANC now governs South Africa. In those 18 years, modest social improvement has occured, the institutionalised system of apartheid could be overcome and the foreign policy weight and influence of South Africa has increased. Yet, the social and economic challenges and problems are considerable and critique has become increasingly harsh. As a former liberation movement the ANC still generates meaning, a common identity and hence induces loyalty also from many poor people. The conference looked at the history of the ANC as a (liberation) movement and as a (governing) party. Which changes have occured? Where does the ANC stand today? Which concrete policies mirror the interests of which fraction?
Programm
- 10.00 Uhr: Eröffnung
- 10.00 Uhr: Eröffnung: Elisabeth Quart, DAFRIG
- 10.30 Uhr: 100 Jahre politische Bewegung .30 Uhr 100 Jahre politische Bewegung
- Denis Goldberg (Kapstadt) „Broad Church ANC“ - Eine Befreiungsbewegung wird Regierungsmacht
- Hans-Georg Schleicher (Berlin) Bedeutung des Exils für die Geschichte des ANC
- Diskussion
- 12.30 Uhr: Mittagspause
- 13.30 Uhr: 20 Jahre Realpolitik
- Mercia Andrews (Kapstadt) „Ein besseres Leben für alle“ - Der ANC an der Macht
- Dorothea Kerschgens (Bonn) „Hat der ANC uns alle enttäuscht?" Erwartungen und Erfahrungen aus Sicht der internationalen Solidaritätsarbeit
- Diskussion
- Schlusswort
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte
Robert-Havemann-Saal Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Gebühren: Keine
Anmeldung: Zur besseren Planung des Caterings
bitten wir um Anmeldung unter
info@sodi.de oder 030-928 60 47
(Betreff: Konferenz 100 Jahre ANC)
Übersetzung: Die Veranstaltung wird simultan übersetzt.
Eine Veranstaltung von
Rosa-Luxemburg-Stiftung, SODI, DAFRIG und AfricAvenir Interantional e.V.
Im Vorfeld der Konferenz lädt AfricAvenir zu einer dreiteiligen Filmreihe ins Hackesche Höfe Kino ein.

08.01.2012, 17 Uhr: Comrade Goldberg
Dokumentarfilm, Deutschland 2010 | 58 min
Nelson Mandelas langer Kampf gegen den Rassismus der Weißen Minderheit in Südafrika wurde zur Legende. Im Schatten Mandelas aber blieb für viele Jahrzehnte einer seiner treuesten Kampfgefährten – Denis Goldberg, ein Weißer Südafrikaner. Geboren 1933 als Sohn jüdischer Eltern wuchs Goldberg in Kapstadt auf. Der studierte Bauingenieur unterstützte mit einer Organisation weißer Kommunisten den African National Congress, ANC. Als technischer Offizier trat Goldberg 1961 dem bewaffneten Flügel des ANC bei und wurde zwei Jahre später im provisorischen Hauptquartier, einer Farm in Rivonia bei Johannesburg, verhaftet.
Wegen Hochverrat und Sabotage wurde Denis Goldberg zu viermal lebenslänglich verurteilt. Die Rassentrennung galt auch für Gefangene. Goldberg kam in den Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses in Pretoria. Nelson Mandela und die anderen mitverurteilten Schwarzen wurden auf der mehr als 1000 Kilometer Gefängnisinsel Robben Island inhaftiert.
Der Film portraitiert das Leben des Freiheitskämpfers, "Terroristen und Bombenlegers" Denis Goldberg. Zweiundzwanzig Jahre lang hielt man ihn eingesperrt – gebrandmarkt „als Verräter der weißen Rasse“. Doch auch die Verachtung der Weißen Südafrikaner konnte seinen Willen nicht brechen. Goldberg besiegte Kerker und Folter, ging ins Exil nach England und erlebte die Geburtsstunde der südafrikanischen Demokratie. Heute lebt der ANC-Veteran in Kapstadt und setzt sich in turbulenten Zeiten des Wechsels weiter unablässig für die Menschenwürde ein.

15.01.2012, 17 Uhr | Behind the Rainbow
Dokumentarfilm, Südafrika 2009 | 124 min | engl. OV
“Behind the Rainbow” erzählt die Geschichte des ANC, vom Kampf gegen die Apartheid im Exil bis zur Spaltung im vergangenen Oktober. Im Mittelpunkt stehen die beiden ehemaligen Kampfgefährten Thabo Mbeki und Jacob Zuma. Zuma gewann den innerparteilichen Machtkampf und löste Mbeki als Vorsitzender des ANC im Dezember 2007 ab. Zudem wurde er am 22. April 2009 zum neuen Präsidenten des Landes mit großer (jedoch nicht mehr absoluter Mehrheit) gewählt.
Mit dem Inkrafttreten der demokratischen Verfassung vor 15 Jahren und den ersten freien Wahlen begann in Südafrika ein bis dahin kaum für möglich gehaltener friedlicher Prozess der Demokratisierung. Viele sprachen von einem politischen Wunder. Die Durchsetzung demokratischer Rechte für die Schwarze Mehrheit der Bevölkerung, die Übernahme der politischen Macht durch den ANC um den ersten frei und demokratisch gewählten Präsidenten Nelson Mandela, der während des langen Widerstandes gegen das Apartheid-Regime zum Hoffnungsträger und zum Vorbild für den weltweiten Kampf für Demokratie und Menschenrechte wurde, ist eines der unvergesslichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts.
Der ANC, die revolutionäre Untergrundorganisation, wurde zur führenden Partei des demokratischen Südafrika. Die Aufhebung der Segregation, die gleichberechtigte Teilhabe am politischen und gesellschaftlichen Leben für die bisher ausgegrenzte und diskriminierte Schwarze Mehrheit setzte eine ungeahnte Dynamik am Kap der guten Hoffnung frei. Rasend schnell verlief die Entwicklung des Landes zur ökonomischen und politischen Großmacht auf dem afrikanischen Kontinent. Inzwischen ist die Euphorie der Jahre des Aufbruchs abgeklungen, das Land muss sich mit großen sozialen und wirtschaftlichen Problemen auseinandersetzen.
Immer häufiger stellte sich in den Jahren nach der Präsidentschaft Nelson Mandelas die Frage, wie seine Erben im ANC mit ihrer Macht umgehen. Korruption und Ämterpatronage sind die Stichworte, die den ehemaligen Revolutionären immer wieder vorgeworfen werden. Vor allem der populäre Jacob Zuma, einst enger Wegbegleiter und Kampfgefährte von Thabo Mbeki, sah sich in den vergangenen Jahren massiven Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Dennoch wurde der charismatische Zuma im vergangenen April mit großer Mehrheit zum neuen Präsidenten Südafrikas gewählt.
„Behind the Rainbow“ fängt die Stimmung im politischen Milieu Südafrikas ein. Anhand von Interviews mit aktuellen und ehemaligen Schlüsselfiguren des ANC wie Jacob Zuma, Kgalema Motlanthe, Pallo Jordan, Thabo Mbeki and Terror Lekota untersucht der Film die Transformationsprozesse und internen Interessenskonflikte, die den ANC seit der Machtübernahme erschüttert haben.
„Behind the rainbow“ erhielt den zweiten Preis in der Kategorie Dokumentarfilm beim FESPACO Filmfestival in Ouagadougou, Burkino Faso.

20.01.2012, 20 Uhr | Nothing but the truth
Spielfilm, Südafrika 2008 | 118 min | engl. OV
Nothing but the Truth erzählt die Geschichte von Sipho, der sein Leben im Schatten seines kürzlich im Exil verstorbenen Bruders, des berühmten Freiheitskämpfers Themba, verbracht hat. Obwohl Sipho jahrzehntelang in einer Bibliothek gearbeitet hat und immer loyal zum ANC stand, wird er nach dem Ende der Apartheid nicht befördert, sein Bruder jedoch wird als Held gefeiert. Während Sipho auf die Überreste des Bruders wartet und die Beerdigung plant, kommen traumatische Geheimnisse aus der Vergangenheit wieder ans Licht.
“A deeply felt portrait that delicately weaves the extraordinary and the ordinary in its characters' lives.” New York Times
“This gripping story is a forthright indictment on the Truth and Reconciliation process in post-Apartheid South Africa, yet also serves as a poignant memoir of a fractured family trying to come to terms with the past and present.” African Film Library