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"Mit kolonialen Grüßen... Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet", neue Broschüre von Glokal e.V.

Wenn wir auf Reisen oder sogar für eine längere Zeit in den globalen Süden gehen, erleben wir ungemein viel und möchten gerne unseren Freund_innen und Verwandten zuhause berichten und sie an unseren Erlebnissen, Erfahrungen und Eindrücken teilhaben lassen. Ganz egal, ob wir als Backpacker_innen unterwegs sind, dort einen Job, einen Freiwilligendienst oder ein Praktikum absolvieren – wir fotografieren und erzählen in E-Mails, Social Media, (Rund-)Briefen, Postkarten oder einem eigenen Blog, was uns bewegt, überrascht, glücklich macht oder irritiert. Zurück in Deutschland geht das Erzählen und das Zeigen von Fotos meist erst richtig los.

Diese Broschüre bietet einen Einstieg für Menschen, die sich Gedanken darüber machen wollen, inwiefern ihre Wahrnehmungen und Berichte über den globalen Süden in koloniale und rassistische Strukturen verwickelt sind. Sie führt in zentrale Themen wie Herrschaftsverhältnisse im globalen Kontext, Kolonialismus und Rassismus sowie in die Wirkungsmacht von Bildern und Sprache ein. Darüber hinaus werden einige der üblicherweise in Berichten auftauchenden Erzählmuster aufgegriffen und analysiert. Leitfragen und Anregungen ermöglichen es den Leser_innen, eigene Vorstellungen, Sprechweisen und Bilder selbstkritisch unter die Lupe zu nehmen und alternative Handlungsoptionen zu entwickeln.

Die Broschüre ist zum Herunterladen verfügbar unter |+| glokal.org (pdf)

Gedruckte Exemplare können bestellt werden bei broschuere[at]glokal[punkt]org. Schutzgebühr: 2,00 € / Stück, ab 50 Stück 1,50 € / Stück, zzgl. Versandkosten.

Über die Entstehung der Broschüre
Als glokal e.V. arbeiten wir seit einigen Jahren in der (entwicklungs-)politischen Bildungsarbeit, auch in der Vor- und Nachbereitung sowie Begleitung von jungen Menschen, die einen Freiwilligendienst, eine Jugendbegegnung oder einen Schüler_innenaustausch in Ländern des globalen Südens machen. Durch unsere Arbeit ist uns immer wieder aufgefallen, dass viele der Berichte, Blogs und Bilder nicht mit den Inhalten der pädagogischen Begleitung und den Zielen der Organisationen und Förderprogramme übereinstimmen, sondern diesen sogar widersprechen. Während z.B. auf Begleitseminaren die Themen Vorurteile und Rassismus den Trainer_innen oftmals ein Anliegen sind, werden Menschen und Länder des globalen Südens in den Berichten überwiegend stereotyp und rassistisch dargestellt – sei es bewusst oder unbewusst. All dies ist natürlich Teil dessen, wie der globale Süden generell im und durch den globalen Norden, z.B. in Schulbüchern oder in den Medien, repräsentiert wird. Unsere eigenen Erfahrungen als Reisende, Berichte von Freund_innen und Bekannten und das Wissen darüber, dass Teilnehmende von Freiwilligendiensten im globalen Süden oft einen Großteil ihrer Freizeit damit verbringen, mit Freund_innen und Familie zu kommunizieren und vom Erlebten zu berichten, hat uns dazu bewogen, uns diesem Themenbereich zu widmen.

Die Herausgebenden
glokal e.V. bietet Workshops, Multiplikator_innen-Ausbildungen, Beratung, Prozessbegleitung und Konzepterstellung zu folgenden Schwerpunkten an:

  • postkoloniale Perspektiven auf „Entwicklungszusammenarbeit“
  • Anti-Bias/Anti-Diskriminierung
  • Rassismuskritik und Kritisches Weißsein
  • Geschlechterverhältnisse
  • Inter- und Transkulturelles Lernen
  • machtkritische Analyse von Methoden des Globalen und interkulturellen Lernens
  • Organisationsberatung aus rassismuskritischer und postkolonialer Perspektive
  • Klimagerechtigkeit und Umweltthemen
  • Kritische Perspektiven auf Globalisierungsprozesse und den Welthandel

Nähere Informationen zu glokal e.V. finden Sie unter: www.glokal.org 

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