Jonas Bakoubayi Billy: Musterkolonie des Rassenstaats: Togo in der kolonialpolitischen Propaganda und Planung Deutschlands 1919-1943
„Was wollte Hitler in Afrika?“ – hieß der Titel eines Buches von Prinz Alexandre Kum´a Ndumbe III. Die Dissertation von Jonas Bakoubayi Billy nimmt diese Frage nach den afrikanischen Plänen des Nationalsozialismus wieder auf.
Sie zielten auf die Schaffung eines riesigen Kolonialreiches in ganz Zentralafrika ab. Dieser, wie ihn Jonas Billy nennt, „Generalplan Zentralafrika“ stand zu dem nicht im Gegensatz, sondern in einer engen personellen und politischen Verbindung mit dem „Generalplan Ost“, was übrigens in den Forschungen zum „Generalplan Ost“ überhaupt nicht und in denen über Afrika nur ansatzweise gesehen worden ist. In diesem „Generalplan Zentralafrika“ war Togo eine besondere Rolle zugedacht. Togo sollte wieder mit den an England gefallenen Teilen der ehemaligen deutschen Kolonie vereinigt und um die französische Kolonie Dahomey erweitert werden. Das so territorial vergrößerte und wirtschaftlich und verkehrstechnisch verbesserte und ausgebaute Togo sollte zur zentralen Region des künftigen deutschen Kolonialreiches in ganz Zentralafrika werden. All dies mit schrecklichen Folgen für das Land und seine Bewohner. Das Land sollte rücksichtslos ausgebeutet und seine Bewohner versklavt werden. Beides aus sowohl ökonomischen wie rassistischen Motiven. Dieehemalige kaiserliche sollte zur „Musterkolonie des nationalsozialistischen Rassenstaates“ werden.
Die allgemeinen und die ostimperialistischen Ziele der Nationalsozialisten sind im Zusammenhang zu sehen. Hitler wollte nicht nur „Lebensraum“ im Osten Europas, sondern darüber hinaus ein zentralafrikanisches „Imperium“, in dem Togo eine besondere Rolle zugedacht war.
Hardcover; 363 Seiten; zahlreiche Abb.; 79,- EUR;
ISBN 978-3-89754-377-5