Thomas Sankara Campaign
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Public Campaign on the Occasion of the 25th Anniversary of the Assassination of Thomas Sankara
On 15 October 1987 the President of Burkina Faso Thomas Sankara was murdered in a coup d'état. He was a politician of exceptional virtue, and a person of integrity and sincerity. On the occasion of the 25th anniversary of his death AfricAvenir has developed a series of events and a public campaign addressing his impact on politics, economics and society. Like virtually no other, Thomas Sankara was exemplary for demonstrating Africa's possibility to develop through its own efforts.
Background
Thomas Sankara realised a multitude of political reforms, all of which had in common to support the needs of the population of Burkina Faso. The focus on this outstanding personality is intended to result in a more long-term dialogue focusing on the political approaches for which Sankara stood.
Despite the brevity of his presidency, his reforms proved remarkably effective in the struggle against hunger and corruption, in improving access to education and health care, women's equality, reforestation, promoting culture, and boosting local and regional economic cycles to establish Burkina Faso's political and economic independence. He also bravely broached the issue of national debt – a topic that has become especially topical in the present Euro crisis.
In the framework of the campaign, AfricAvenir produced the German subtitles of a new two-part documentary about Thomas Sankara, which premiered in Germany on Sunday, 14 October in Berlin with the directors in attendance for a public discussion. AfricAvenir made the film available online for widespread use, it can also be rented out for public screenings (write to info(at)africavenir.org). Furthermore, a dialogue forum and workshop were organised with the political scientist Aziz Fall focusing on Sankara's ideas and the international campaign for the legal elucidation of the death of Thomas Sankara. These activities wree framed by a poster and postcard campaign in Berlin. With attractive motifs and Thomas Sankara quotations, the aim was to raise broader awareness on the figure of Sankara and his most important visions and concepts.
Sankara was and is the hope not only of his own country, but of the whole of Africa and in particular the continent's younger generation.
Ernährungssouveränität: "Afrika kann sich selbst ernähren"
Sankaras Politik zielte nicht nur auf Ernährungssicherheit, sondern das viel umfassendere Prinzip der Ernährungssouveränität. Hierbei setzte er erfolgreich auf die Förderung und Weiterentwicklung kleinbäuerlicher Strukturen und Kollektive und machte sein klimatisch eher benachteiligtes Land Burkina Faso in nur knapp vier Jahren unabhängig von Nahrungsmittelimporten.
Eigenständige Entwicklung: "Entwicklungshilfe macht uns abhängig"
Thomas Sankara setzte bei der Entwicklung seines Landes weitestgehend auf die eigene Kraft, sich selbst zu entwickeln. Er schlug Hilfen und Solidarität nicht komplett aus, aber sie hatten sich unter national erarbeitete Entwicklungsvorstellungen, -ziele und -notwendigkeiten unterzuordnen und ausschliesslich Hilfe zur Selbsthilfe zu sein. Sankara sah in der klassischen internationalen Entwicklungshilfe (heute Entwicklungszusammenarbeit) einen gesellschaftszersetzenden Aspekt. Sie trägt seines Erachtens wesentlich dazu bei, dass die Gesellschaften Afrikas heute im Alltag häufig eine "Opfer- und Bettlermentalität" entwickelt haben, die sie von den offenen und versteckten Vorgaben, Bedingungen und Konditionen der Geldgeber abhängig macht. Unter dieser Perspektive wird die Entwicklungshilfe zu einem Instrument der Abnahme von (Eigen-)Verantwortung und der Unterwerfung unter ausländische Interessen.
Schuldenproblematik: "Schulden sind ein Mittel der Rekolonisierung Afrikas"
Auf internationaler Ebene prangerte Sankara die ungerechte Schuldenpolitik an. Konzepte, wie die Tragfähigkeit und Rechtmäßigkeit von Schulden, die erst später in den internationalen Diskurs Einzug erhielten, brachte Sankara selbstbewusst in die Debatte ein. Dabei beanspruchte er, auf Augenhöhe mit den ehemaligen Kolonialherren, IWF und der Weltbank zu kommunizieren, scheiterte jedoch zwischen den Fronten des Kalten Krieges, v.a. aber auch an der neokolonialen Politik Frankreichs. Eine Debatte, die angesichts der Eurokrise und der Staatsverschuldung Griechenlands (und anderer peripherer Eurostaaten) heute wieder im Zentrum der Aktualität steht.
AfricAvenir gründet erste deutschsprachige Facebook-Seite über Thomas Sankara!
Thomas Sankara: afrikanischer Humanist, Visionär, Revolutionär und Präsident von Burkina Faso ab 1983. Nach nur vier Jahren der Revolution wurde „die Hoffnung Afrikas“ am 15. Oktober 1987 in einem internationalen Komplott und Staatsstreich brutal ermordet. Seine Ideen aber sind so lebendig wie nie!
Aus Anlass des 25. Gedenktages seiner Ermordung hat AfricAvenir 2012 die erste deutschsprachige Facebook-Seite zu Thomas Sankara ins Leben gerufen. Getreu seinem Motto: „Revolutionäre und Individuen kann man ermorden, aber Ideen lassen sich nicht töten" werden wir hier an diese afrikanische Ausnahmegestalt erinnern, seine Politik und Philosophie der deutschsprachigen Öffentlichkeit zugänglich machen und über weltweite Aktivitäten der Sankaristen-Community informieren. Alle sind herzlich eingeladen, mitzulesen, mitzudenken und mitzureden!
Der Direktlink zur Seite: www.facebook.com/Sankaralebt