Berlin dekolonisiert Deutschlands größtes Kolonialviertel

PRESSEMITTEILUNG 
Bündnis DECOLONIZE BERLIN

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Nach jahrelangem Engagement der afrikanischen/Schwarzen Community und zivilgesellschaftlicher Initiativen ehrt Berlin nun anstelle der Begründer des deutschen Kolonialreichs den afrikanischen Widerstand

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Der Kulturausschuss des Bezirks Berlin-Mitte hat in seiner gestrigen Sitzung empfohlen, die Lüderitzstraße, den Nachtigalplatz und die Petersallee im sogenannten "Afrikanischen Viertel" – welche bislang die Begründer des deutschen Kolonialreichs in Afrika ehrten – zur Würdigung des afrikanischen Widerstandskampfes gegen Kolonialismus, Rassismus und Apartheid umzubenennen. Dabei wird der konkrete Bezug zur Geschichte der verschiedenen ehemals deutschen Kolonien weitgehend gewahrt, die Perspektive auf die Kolonialgeschichte jedoch umgekehrt werden. So werden in Zukunft der Nama-Widerstandführer Cornelius Fredericks, die in Douala herrschende widerständige Familie Bell aus Kamerun, die Antiapartheid-Kämpferin und Herero-Nationalheldin Anna Mungunda und die mehr als 20 Gemeinschaften des heutigen Tansanias vereinende Maji-Maji-Widerstandsbewegung gegen die deutschen Kolonialherren (1905-07) gewürdigt. Die bisherige Petersallee wird dabei namentlich in Maji-Maji-Allee und Anna-Mungunda-Allee geteilt.

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Tahir Della vom Bündnis DECOLONIZE BERLIN sagt dazu: "Wir freuen uns sehr, dass sich unsere mehr als zehnjährige Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit endlich auszahlt. Mit den neuen Namen werden im Afrikanischen Viertel nun nicht nur erstmals Menschen aus Afrika geehrt. Es werden die gewürdigt, die im Widerstand gegen die deutschen Kolonialherren ihr Leben ließen. Das Afrikanische Viertel kann erst jetzt mit gutem Recht als "afrikanisch" und als kritischer Lern- und Erinnerungsort zum deutschen Kolonialismus betrachtet werden. Wir erwarten nun, dass an den neuen Platz- und Straßennamen Informationsstelen installiert werden, welche den alten Namen, die Gründe für die Umbenennung und die neuen Namen erläutern. Die Umbenennungen könnten dann nicht nur vergleichbare Initiativen in anderen Städten anregen, sondern diesen auch als Modell dienen."nKontakt Bündnis DECOLONIZE BERLIN:nTahir Della | 0152 5421 7327nIsrael Kaunatjike | 0173 1035 605

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