Der Kampf um ein emanzipatorisches afrikanisches Kino – Diskussion mit Melissa Thackway und Patrice Nganang, Samstag, 16.10.2010, 14h

Am Samstag, 16. Oktober 2010 um 14 Uhr lädt AfricAvenir zu einer Diskussionsveranstaltung über "Der Kampf um ein emanzipatorisches afrikanisches Kino" ins Hackesche Höfe Kino ein. Kurator J. Enoka Ayemba wird im Gespräch mit dem Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Patrice Nganang und der Autorin und Filmemacherin Melissa Thackway über die verschiedenen Strategien sprechen, welche afrikanische Filmemacher/innen umgesetzt haben, um ein eigenständiges und autonomes Kino zu schaffen. Diese angestrebte Autonomie äussert sich nicht nur im Bestreben, eigene Finanzierungs- und Distributionsstrukturen aufzubauen. Es geht auch um die Schaffung neuer Kinoformen und authentischerer Bilder, jenseits derjenigen, die Europa, Hollywood oder gar die Europäischen oder US-Amerikanischen Fersehsender propagieren.nAlain Patrice Nganang, 1970 in Yaounde, der Hauptstadt von Kamerun, geboren, studierte in Yaounde, Frankfurt und Berlin Literaturwissenschaft. Seit 2000 lebt er in den USA, wo er an der Stony Brook University im Bereich Comparative Literary and Cultural Studies lehrt. Patrice Nganang ist Autor von Gedichten, Prosa und literaturtheoretischen Arbeiten. Seine Bücher, vorwiegend auf Französisch geschrieben, haben viele Preise bekommen. Nganangs Roman „Hundezeiten” wurde 2001 mit dem renommierten „Prix Marguerite Yourcenar” und 2002 mit dem „Grand Prix de la Littérature Africaine”, dem höchsten Literaturpreis Afrikas, ausgezeichnet. Thema des Romans „Hundezeiten” ist der aus Sicht eines Hundes beobachtete abenteuerliche Alltag in Kameruns Hauptstadt Yaoundé. Neben seinen literaturwissenschftlichen Arbeiten, forscht er seit Jahren zum Thema Film und hier besonders zum "kolonialen Archiv" und zur "Erfindung des postkolonialen Subjekts" mittels des afrikanischen Filmschaffens. Einige seiner Schriften sind: "Cinema and Colony: A Monograph on German, French, British and Belgian Colonial Films", "The Fabrication of ‘nature’ in Belgian colonial films", "Die Strasse im Zeichen der Interkulturalität: Diop Mambety’s Hyènes", "Der koloniale Sehnsuchtsfilm: Vom lieben Afrikaner der Nazi-Filme", "Les voies populaires du cinéma au Nigéria".

Melissa Thackway, geboren 1969 in England, lebt und arbeitet heute als Forscherin, Übersetzerin (v.a. für Africultures) und Dokumentalistin in Frankreich. Sie promovierte zum Westafrikanischen frankophonen Kino an der Bath Universität und ist Autorin von "Africa Shoots Back: Alternative Representations in Sub-Saharan Francophone African Film" (James Currey/Indiana University Press/David Philip, octobre 2003). Darüber hinaus hat sie folgende Filme gedreht: "Permis de Construire" (DVD, 2008, 11 Min, Premiere beim Mois de la Photo OFF, Paris); "Permis de Démolir" (DVD, 2005, 6’30 Min, n&b, Festival Paris Quartier d’Eté) ; "Myrha-Ville" (DV, 2003, 26 Min, Forum des Images, Paris, Festival au Féminin, 2005, Métazone TV, 2005) und "Cinéma en plein air: parole aux cinéastes africains"(documentaire, 1996, 28 Min, Télévision Nationale Burkinabè und beim Vue sur les Docs, 1997).nHackesche Höfe Kino
Rosenthaler Str. 40/41
10178 Berlin
S Hackescher Markt / U Weinmeisterstraße

Eintritt freinDie Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Hackesche Höfe Filmtheater und Toucouleur e.V. und mit Förderung durch die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit Berlin sowie von InWent aus Mitteln des BMZ.

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