Auf Augenhöhe? (Qualifizierungsreihe von glokal e.V.)
Auf Augenhöhe? Dekoloniale und empowernde Ansätze in der Zusammenarbeit mit „Partner*innen“ in afrikanischen Ländern
Qualifizierungsreihe für Aktive in entwicklungspolitischen Organisationen und Initiativen sowie für alle, die sich für globaler Gerechtigkeit einsetzen. Besonders laden wir BIPoC, Aktive aus Migrant*innenselbstorganisationen sowie Menschen der Diaspora ein.
Meldet euch bis 21.2.2024 an!
„Die Fortbildung ist genau das, was wir im Nord-Süd Kontext brauchen“ (O-Ton Reihe 2023)
Nicht nur aufgrund der kolonialen Geschichte ist die Projektarbeit mit afrikanischen „Partner*innen“ auf sehr ungleiche Basis erbaut. Gelder und Vorgaben kommen aus Deutschland und häufig werden Menschen aus Deutschland in den Partnerländern eingesetzt, obwohl ihnen das Wissen über die lokalen Strukturen fehlt. Aber auch in der direkten Zusammenarbeit vor Ort oder in Teams hier in Deutschland werden Rassismen und andere Machtverhältnisse (unbewusst) reproduziert. Sich mit dieser Reproduktion auseinanderzusetzen ist ein umfassender Prozess. Er startet mit der Selbstermächtigung gegen diese Verhältnisse auf der Schwarzen/of Color Seite bzw. einer Selbstreflexion auf der weißen Seite.
Für die kritischen Diskurse zu Dekolonisierung der Partnerschaftsarbeit sind die Stimmen migrantisch-diasporischer Akteur*innen unverzichtbar. Wir wollen deshalb einen Raum schaffen, in dem die aktuelle Deutungshoheit über die Dekolonisierung der Partnerschaftsarbeit auf den Prüfstand gestellt wird. Migrantisch-diasporische Akteur*innen haben unter anderem durch ihre biografischen Bezüge eine besondere Rolle in der Partnerschaftsarbeit mit afrikanischen Ländern. Dieser Rolle wollen wir in unserem Angebot durch das zeitweise Arbeiten in Safer Spaces gerecht werden.
Langfristig müssen sich die generellen Strukturen (Finanzen, Reisen, Evaluation etc.), in denen die Projekte stattfinden, verändern (ausführlich haben wir das in unserer Broschüre Das Märchen von der Augenhöhe beschrieben). Nichtsdestotrotz ist eine individuelle Beschäftigung mit dem Thema dekoloniale „Partnerschaftsarbeit“ ein erster möglicher Baustein für diese strukturellen Veränderungen. Wichtig ist hierfür die Stärkung von Migrant*innenselbstorganisationen und Menschen mit Rassismuserfahrung innerhalb deutscher Organisationen.
Deshalb bieten wir eine Qualifizierungsreihe zu macht- und rassismuskritischer Auseinandersetzung sowie empowernder Ansätze in der „Partnerschaftsarbeit“ mit afrikanischen Ländern an. In vier Webinaren werden erforderliche Kompetenzen für eine rassismus- und machtsensible bzw. empowerte Zusammenarbeit vermittelt.
Ziel ist es, gemeinsam Ideen für alternative Handlungsmöglichkeiten und rassismus- und machtsensible bzw. empowerte Praxen in der „Partnerschaftsarbeit“ zu entwickeln.
Zielgruppe sind Akteur*innen aus entwicklungspolitischen Institutionen, NRO, Gruppen und Initiativen sowie Aktive, die sich für globale Gerechtigkeit einsetzen.